Lohnen sich Allwetterreifen?

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Lesedauer: 3 Minuten

Die Ganzjahresreifen scheinen eine optimale Lösung zu sein. Kein Aufziehen mehr der Winterreifen, keine Einlagerung mehr und die Werkstatttermine entfallen. Warum fährt dann nicht jeder die bequemen Allwetterreifen?

Ist die Entscheidung gefällt und es gibt die Reifen für das gesamte Jahr, dann werden diese so lange gefahren, bis das Profil nicht mehr mitmacht. Das lästige Reifenwechseln im Frühling und Herbst entfällt. Winterreifen sind teuer und diese Kosten werden mit einem Schlag gespart.

Für wen lohnen sich die Allwetterreifen?

Die Reifen für das gesamte Jahr sind für alle geeignet, welche im Winter nicht bei Schnee- und Eisglätte mit dem Fahrzeug losfahren müssen. Fakt ist, bei diesen Witterungsbedingungen wird der Bremsweg länger und können mit der Qualität der Winterreifen nicht mithalten. In schneearmen Gebieten sind die Reifen für das gesamte Jahr eine positive Angelegenheit. Vor allem Fahrer, welche nicht viel mit ihrem Fahrzeug unterwegs sind, profitieren von den kostengünstigeren Reifen für jedes Wetter. Der Verschleiß der Ganzjahresreifen ist identisch wie bei den Sommer- und Winterreifen.

Die Reifen für jedes Wetter sind weder teurer noch günstiger. Die Unterschiede bestehen in den einzelnen Reifenherstellern. Prinzipiell sollte mit Kosten zwischen 80 und 100 Euro für einen Reifen für das gesamte Jahr bei einem Markenhersteller gerechnet werden. Sind die Reifen günstiger, dann muss bei der Qualität ein Abstrich gemacht werden. Im Idealfall sollten die Reifen vor dem Oktober gekauft werden. Im Sommer lassen sich durchaus starke Rabatte erzielen. Schon Ende September ziehen die Preise für die Winterreifen sowie die Ganzjahresreifen an.

Wie lange kann man mit den Ganzjahresreifen fahren?

Wie lange die Reifen tatsächlich halten, lässt sich pauschal nicht benennen. Die Qualität ist entscheidend, wie viele Kilometer gefahren werden können. Ein Qualitätsreifen hält länger als ein No-Name-Produkt. Im mittleren Preissegment lohnt sich auf jeden Fall ein Blick. Testergebnisse helfen dabei, den Überblick zu wahren.

Vielfahrer müssen auf jeden Fall früher die Reifen wechseln. Umso mehr Kilometer gefahren werden, umso stärker ist der Abrief des Reifenprofils. Mancher Reifen kann 50.000 Kilometer vertragen, ein anderer ist bei 35.000 Kilometer schon reif für einen Wechsel. So liegt eine Spanne zwischen zwei bis vier Jahren für die Allwetterreifen.

Dürfen die Allwetterreifen im Winter gefahren werden?

Damit die Reifen für das gesamte Jahr durchgängig gefahren werden dürfen, muss das Alpine-Symbol auf den Reifen vorhanden sein. Nur dann sind die Reifen tatsächlich wintertauglich und dürfen in den Wintermonaten gefahren werden. Sie entsprechend dann der Winterreifenpflicht für Schnee, Eis und Kälte. Zudem wird das Alpine-Symbol auf den Winterreifen ab 2024 Pflicht.

Wann sind Ganzjahresreifen tatsächlich empfehlenswert?

Prinzipiell stellen sie nicht die optimale Lösung für sämtliche Witterungsbedingen dar. Die Fahrer von Allwetterreifen sollten in schneearmen Gebieten fahren. Bei einem extremen Wintereinbruch sollte das Kfz mit den Ganzjahresreifen stehen bleiben. Wer täglich viel fahren muss, sollte nicht unbedingt Allwetterreifen wählen. Bei Eis und Schnee sind diese Reifen nicht ideal. Die Ganzjahresreifen reichen nicht an die Leistung der Winterreifen heran.

Es gilt zu bedenken, dass in der Bundesrepublik Deutschland eine situative Winterreifenpflicht besteht. Wichtig ist zu wissen, dass wenn die Allwetterreifen mit dem Alpine-Symbol gekennzeichnet sind, verfällt auf keinen Fall der Versicherungsschutz, wenn etwas passiert. Eine Ausnahme gibt es jedoch, falls die Straßen nur mit Schneeketten gefahren werden dürfen. In diesem Fall erscheint das blaue Schneekettenschild am Fahrbahnrand.

Sind Ganzjahresreifen oder Sommerreifen teurer?

Die Sommerreifen ähneln den Preisen der Reifen für jedes Wetter. Im Schnitt kostet ein Sommerreifen 80 bis 100 Euro. Bei entsprechenden Angeboten kann gespart werden. Die Preise für die Ganzjahres- sowie für die Winterreifen sollten ca. 20 % im Winter 2022/2023 steigen. Weitere Preissteigerungen sind in 2023 anzunehmen. Der Blick auf Sonderangebote hilft beim Sparen. Wobei auf qualitativ hochwertige Reifen zu achten ist.

Fazit: Wer kein Vielfahrer ist und in einem schneearmen Gebiet wohnt und so oder so bei Schneefall lieber auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigt oder zu Hause bleibt, profitiert durchaus von den Allwetterreifen. Kein lästiges Wechseln in der Werkstatt und somit eine klare Kostenreduktion.

Tobias Friedrich
Tobias Friedrichhttps://www.wochenkurier.de
Tobias Friedrich, Jahrgang 1971, lebt mit seiner Familie in Berlin. Als freier Journalist schrieb er bereits für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Berliner Zeitung, Spiegel Online und die Süddeutsche Zeitung. Der studierte Wirtschaftsjurist liebt ortsunabhängiges Arbeiten. Mit seinem Laptop und seinem Zwergpinscher Jerry ist er die Hälfte des Jahres auf Reisen.

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